Familien unterstützen – Strukturen stärken
Für Familien in Konflikt- und Notlagen in Herdecke und Wetter bietet die GVS-Familienberatungsstelle vielseitige Unterstützungsangebote. Betroffene, aber auch Kitas, Schulen, Ärzte und Gerichte wenden sich an das Team und seit dem letzten Jugendhilfeausschuss in Herdecke ist bekannt: Die Fallzahlen sind dermaßen gestiegen, dass zusätzliches Personal erforderlich ist. Nachdem der Herdecker Rat Anfang Dezember mit den Stimmen von SPD, Grünen, der Partei und den Linken Mittel in den Haushalt eingestellt hat, hoben in Wetter auch alle Mitglieder des Rates (außer FDP) die Hände für zusätzliche Mittel. „Eine sachlich richtige Entscheidung und zudem gute Nachricht für die Familienberatungsstelle“, so Jassin El Atmani (Mitglied im Jugendhilfeausschuss Herdecke), „bedauerlich ist nur, dass die CDU-Bürgermeisterin und die CDU Herdecke, dies anders sehen, auch anders als ihre Parteikollegen in Wetter.“
Der Vorschlag der CDU und der Verwaltung, erst mal eine Studie in Auftrag zu geben und nach sogenannten Synergieeffekten zu schauen, hätte im Ergebnis bedeute, dass erstmal nichts getan wird für die Familienberatungsstelle, so die Grünen. „Synergien wären allerdings möglich, wenn die Beteiligten aus der Beratungsstelle, dem Jugendamt, Kinder- und Jugendpsychiater*innen sich an einen Tisch setzen würden, um im Interesse der Betroffenen eine bessere Vernetzung zu vereinbaren. Insbesondere bei den zunehmenden Entwicklungsauffälligkeiten ist neben der Unterstützung der Eltern in vielen Fällen auch die psychiatrische Kompetenz erforderlich. Zusätzlichen Hilfebedarf bei Kindern und Jugendlichen als Folge der Corona Pandemie hatte zuletzt die Herdecker Gesundheitskonferenz
hervorgehoben. „Insofern könnte die Herdecker Verwaltung eine sinnvolle Initiative ergreifen und die Akteure zusammenbringen“, so die Grünen. Es sollte das gemeinsame Anliegen der Verwaltung und aller Fraktionen sein, die Familien in Krisen- und Notlagen zu unterstützen. „Mittelfristig spart dies auch Kosten, weil es um präventive Maßnahmen geht“, so Fraktionssprecher Andreas Disselnkötter, „und es ist nicht nachvollziehbar, weshalb die Verwaltung, CDU und FDP, die gerne hohe Kosten beklagen und Einsparungen fordern, dies nicht sehen wollen. Prävention im Kindesalter spart Kosten im Jugendhilfebereich ein, die in allen Kommunen durch die Decke gehen.“ Mit im Vergleich geringem zusätzlichem finanziellem Aufwand (32.000 Euro) für zunächst zwei Jahre ist viel zu bewirken. „Vor dem Rathaus gegen die Gewalt an Frauen mit orangenem Schal zu demonstrieren, reicht eben nicht aus, um den Mädchen und Frauen zu helfen, wenn sie von sexualisierter Gewalt betroffen sind. Ohne soziale Unterstützungsstrukturen geht das schlecht“. Auch dafür können die Mittel von beiden Jugendhilfeausschüssen in Herdecke und Wetter Anfang 2025 freigegeben werden. „Wir hoffen, dass dann auch die CDU und die FDP Herdecke dazu bereit sind.“