Gahlenfeld IV nicht vollständig bebauen

Es geht um die Aufstellung eines Bebauungsplans für eine neu als Gewerbefläche ausgewiesene Fläche am hinteren Ende des Gewerbegebiets Gahlenfeld, den alle Fraktionen im Umweltausschuss am 28. Mai befürwortet haben. 

Am südlichen Rand dieser Fläche entlang des Herdecker Bachs ist dort in den letzten Jahren allerdings ein Ökosystem mit hoher Biodiversität gewachsen, das zur Klimawandel-Vorsorge beiträgt. Ein kleines Teilstück wurde jedoch vor 25 Jahren als „Gewerbegebiet“ ausgewiesen (rotes X im Foto). 

Die Herdecker Grünen haben sich im Umweltausschuss dazu klar positioniert: dies soll im Flächennutzungsplan „Grünfläche“ werden! „Als der Flächennutzungsplan 2001 aufgestellt wurde, konnte niemand voraussehen, dass diese Fläche bis heute brach liegen würde und von daher neu betrachtet werden sollte“, so der sachkundige Bürger Peter Stahlberg. Er stellte eindeutig fest, dass der südlich des geplanten Baugebiets liegende Streifen für eine zukünftige Bebauung völlig ungeeignet sei. Egal, wie man die dicht bewaldete und tierreiche Teilfläche betrachtet: als natürlichen Hochwasserschutz, als schützenswertes Ökosystem oder auch als nicht zu versiegelnde Fläche im Fall einer Bebauung. „Es grenzt an eine Realitätsverweigerung, einfach darauf zu bestehen, dass der Regionalplan diese Fläche einmal freigegeben hat. Stattdessen sollten wir, wie auch bei der Ender Talstraße, von einer zukünftigen Bebauung absehen. Es geht um einen vernünftigen Ausgleich von ökonomischen und ökologischen Interessen in Herdecke“, so Fraktionssprecher Andreas Disselnkötter. Daher stimmen die Grünen mit der Stadt darin überein, dass für einen Teil der Fläche von insgesamt über 20.000 qm Baurecht geschaffen wird. „Das ist für uns keine leichte Entscheidung, weil jede weitere Flächenversiegelung negative Folgen hat für die Bindung von Kohlendioxid im Boden, Hitzentwicklung und nicht zuletzt die Fruchtbarkeit der Erde. „Als einen Ausgleich dazu fordern wir, dass die südlich am Bach gelegene Fläche für eine gewerbliche Nutzung oder Bebauung nicht mehr zur Verfügung steht. „Wenn man sich vor Augen führt, wie diese Fläche mit ihren Rehen und Wildschweinen sich in den mehr als 25 Jahren entwickelt hat, dann sollte klar sein, dass eine Bebauung unter allen Umständen vermieden werden muss“, so Ratsmitglied Axel Störzner. Völlig unverständlich sei daher, dass die Verwaltungsspitze der Stadt an der uralten Flächenplanung für das kleine südliche Teilstück (als Gewerbegebiet) festhalten möchte und es auch für möglich hält, hier sogar irgendwann einmal einen Kindergarten hinzustellen. 

„Wir appellieren an die Fraktionen im Herdecker Rat, mit uns gemeinsam Verantwortung für den Schutz von Flächen mit hoher Biodiversität zu übernehmen und sie dauerhaft zu schützen“.