Grüne: Ratsmehrheit verhindert Öffnung des Freibades mindestens noch bis 2021
Mit Kopfschütteln haben die Herdecker Grünen auf die Entscheidung der Mehrheit des Herdecker Rates zum Freibad reagiert:
„Das Freibad wird nun für 56.000 € repariert, dann wegen der Corona-Pandemie höchstwahrscheinlich nicht geöffnet und die Planungen für eine umfassende ökologische und energetische Sanierung werden damit erst 2021 beginnen können“, stellt Fraktionsvorsitzender Andreas Disselnkötter gegenüber unserer Zeitung fest.
„Diese Entscheidung des Rates ist deshalb ein Schlag ins Gesicht der Herdecker Bürgerinnen und Bürger.“
Ratskollegin Sarah Rosa Gerigk ergänzt: „Wir gehen nicht davon aus, dass es in diesem Jahr zum Öffnen von Freibädern kommen wird. Die Durchseuchung muss 60-70% der Bevölkerung erreichen, damit die Krise vorbei ist. Ein Impfstoff wird aller Voraussicht nach erst im nächsten Jahr oder frühestens Ende dieses Jahres gefunden werden, bis dahin werden Massenveranstaltungen und Freizeitvergnügen in großen Gruppen mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht stattfinden können.“
In der Ratssitzung hatten die Grünen beantragt, die für eine Reparatur vorgesehenen 56.000 € schnellstmöglich für die Planung der umfassenden Sanierung des Freibades einzusetzen, das so „zu einem ökologisch und energetisch optimierten Bad“ werden soll. Durch die Zusage der Fördermittel durch den Bund ist diese Sanierung, die schnellstens beginnen sollte, jetzt endlich möglich. Durch eine schnelle Planung sei es möglich, den Umbau so durchzuführen, dass die Öffnung des erneuerten Freibads noch in 2021 möglich wird.
„Das Freibad sollte jetzt so schnell wie möglich saniert werden, um die aufgrund der Coronakrise entstandene Auszeit des Herdecker Freibads sinnvoll zu füllen. Und dabei liegt uns als Grüne natürlich die klimafreundliche Sanierung am Herzen!“ so Fraktionssprecher Andreas Disselnkötter.
Die Diskussion verlief kontrovers, zunächst stellte die SPD die Rechtmäßigkeit der gesamten Veranstaltung in Frage, um dann eine Öffnung des Freibades in diesem Jahr um jeden Preis zu fordern. Die UWG schlug vor, während der Coronakrise die Kinder in Bussen in andere Freibäder zu fahren, die FDP lehnte eine Sanierung komplett ab und forderte die Sanierung des Hallenbades, die CDU war sich uneins.
Am Ende wurde der Antrag der Grünen trotz Zustimmung durch die Bürgermeisterin abgelehnt.
Abschließend Sarah Rosa Gerigk: „Die Ratsmehrheit hat mit Ihrer Entscheidung den Herdecker Bürgern ein weiteres Jahr Badespaß verwehrt und Gelder sinnlos ausgegeben. 2020 wird das Bad wohl nicht öffnen und 2021 wird der Umbau noch nicht fertig sein. Dieser Verantwortung werden sie sich nun stellen müssen.“