Vernachlässigter Sport
Die Herdecker Grünen fordern eine Sichtung der Herdecker Sportstätten durch die Verwaltung und den zuständigen Ausschuss, insbesondere der Hallen, um bestehende Mängel zu sichten und so schnell wie möglich zu beseitigen. Dies ist in einem besonders krassen Fall über Jahre nicht geschehen und führt jetzt dazu, dass die Halle am Gymnasium ab dem 1.1.2025 gesperrt werden muss. Obwohl die Verwaltung in Ihrem Schreiben an die Vereine einräumt, dass die „Sicherheitsmängel an der Abhangdecke“ seit längerem bekannt sind und Sicherheitsnetze dort schon seit vielen Jahren vor herabfallenden Deckenteilen schützen sollen, ist eben jene Decke nicht repariert worden. „Diese Sperrung wäre zu vermeiden gewesen durch aktives Handeln und aktives Nichtstun hat jetzt offenkundig dazu geführt, dass zahlreiche sportliche Aktivitäten nicht mehr stattfinden können“, so Fraktionssprecher Andreas Disselnkötter. Vor kurzem – und diese Zeitung hat darüber berichtet – erbrachte die Anfrage der Grünen im Bauausschuss zu Mängeln in den Sporthallen schlicht, dass solche nicht bekannt seien, allenfalls Vandalismus in der Bleichsteinhalle. Kein Wort des zuständige Beigeordneten Dennis Osberg zur Situation in der Halle des Gymnasiums, kurz vor ihrer Schließung. Es drängt sich der Eindruck einer großen Gleichgültigkeit gegenüber den Belangen des Sports auf, obwohl auch die Kosten für Sanierungen für nicht beseitigte Mängel steigen und dies nicht im Interesse der Stadt sein darf. In der Bleichsteinhalle bestehen solche bereits seit zwei Jahren und reichen von kaputten Toilettenspülungen in vier Kabinen über verstopfte und stinkende Abflussrohre bis hin zu Gestrüpp und kleinen Bäumen auf dem Kabinendach, was man zurzeit durch die ausgefallenen Lampen nur tagsüber von außen gut sehen kann. Aus der Halle am Berge werden regelmäßig Verletzungen bei Ballsportarten gemeldet, weil der Boden keine Rutschfestigkeit mehr hat, was zu Stürzen führt. Auch der Halle am Gymnasium weist leichte Schäden auf und dies sollte aus Sicht der Grünen bei der Reparatur der Decke gleich mitberücksichtigt werden. „Es ist in mehrfacher Hinsicht fahrlässig und verantwortungslos, unsere Sportstätten verwahrlosen zu lassen, indem offensichtliche und lange bekannte Mängel nicht beseitigt werden. Das betrifft vor allem die zumeist viel höheren Folgekosten, wenn Schäden nicht behoben werden. Ebenso schwer wiegt die mangelnde Wertschätzung des Sports, der Aktiven, der Kinder und Jugendlichen, denn so wird die Situation von vielen inzwischen empfunden. „Die Bedeutung des Sports erschöpft sich nicht in der motorischen Grundbildung, Leistungsorientierung und Teamgeist. Darüber hinaus bieten die Vereine ein alternatives und präventiv wirksames Angebot gegen Jugendgewalt, Drogenkonsum und Stärkung in ihrer psychischen und sozialen Entwicklung“, so Jassin El Atmani, Mitglied im Jugendhilfeausschuss. Auch deshalb sollten wir alles daransetzen, die Sportstätten zu erhalten und die notwendigen Mittel dafür bereitzustellen.